Was ist ein Nessel?
Nessel wurde ursprünglich aus der großen Brennessel gewonnen. Die ersten Belege dafür, das Nesseltuch benutzt wurde fanden sich in Atranjirakhera. Das ist eine frühe Zivilisation in der oberen Gangesebene (ca. 1200-600 v. Chr.).
Wahrscheinlich war der Ursprung des Nessels Kärnten-Steiermark.
Daraus lässt sich schließen, dass in der Bronzezeit nicht nur Kulturpflanzen wie Hanf und Flachs zur Textilen-Herstellung genutzt wurden, sondern auch Brennessel.
Heute wird Nessel meistens aus Baumwolle und weniger aus Leinen hergestellt. Der Stoff zeichnet sich durch eine hohe Strapazierfähigkeit aus. Diese Strapazierfähigkeit entsteht durch eine enge Leinwandbindung.
Leinwandbindung (Kettfaden gespannt, Schussfaden geht immer einmal unter dem Kettfaden her und danach über den Kettfaden). Der Stoff ist ungebleicht und ein absoluter Naturstoff. Nur in wenigen Fällen wird der Stoff gebleicht.
Ich verwende den Stoff gerne um eine Maßanfertigung vor zunähen. Um eventuelle böse Überraschungen zu vermeiden. Denn sitzt das Kleidungsstück in dem Stoff nicht richtig können am Schnittmuster noch Änderungen vorgenommen werden.
Wenn das Kleidungsstück einmal fertig ist und die Passform ist nicht richtig kann es unter umständen schwer sein, das nachträglich noch zu verändern. Daher gehe ich meist auf Nummer sicher und nähe das Kleidungsstück vor.
Auch wenn ich eine ausgefallene Kragenform verwenden möchte nähe ich den Kragen erst vor und stecke ihn dann am Kleidungsstück fest. Das Kleidungsstück hängt dann auf der Schneiderpuppe und ich sehe genau wie der Kragen sitzt.
Ich habe diese Stoffart auch schon als Gardine verwendet. Das eignet sich sehr gut, da er nicht allzu blickdicht ist und immer etwas Licht in den Raum fällt, jedoch vor fremden Blicken schützt.
Eure Maria-Theresia Wolff
Wenn Sie auch mal eine tolle Maßanfertigung haben möchten. Schreiben Sie mir einfach eine Mail an
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